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Seltene Kletterkünstler – die Kipunji-Affen

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Tansania ist bekannt für seine einzigartige und bezaubernde Tier- und Pflanzenwelt. Jeder kennt die berühmten Big-Five und all die anderen tollen Tiere, die man während einer Safari sehen und erleben kann. Darunter natürlich zahlreiche Affenarten, wie beispielsweise Paviane, Schimpansen oder die Colobus-Affen. Es gibt aber auch eine noch relativ unbekannte Primatenart in Tansania, von der wahrscheinlich die wenigsten Menschen bisher gehört haben. Das liegt daran, dass zwei Forscherteams sie erst im Jahr 2005 in den Bergen Tansanias aufspürten. Ein glücklicher Zufall.

Vom Aussterben bedroht

Diese neue und bislang kaum erforschte Art trägt den Namen Hochland-Mangabe oder Lophocebus kipunji. Erste Gerüchte über diese scheue Art stammten von Einheimischen. Sie gaben den Baumbewohnern auch den Namen Kipunji. Erspäht wurden sie an zwei Orten, die etwa 350 Kilometer voneinander entfernt liegen – Mount Rungwe in den Südlichen Highlands Tansanias und Ndundulu in den Udzungwa-Bergen. Damals wurden weniger als 1000 Exemplare entdeckt und damit waren die Kletterkünstler bereits vom Aussterben bedroht.

Einzigartiger Ruf

Die Tiere sind 90 Zentimeter groß, wozu noch ein gleich langer Schwanz kommt, wiegen 10 bis 16 Kilogramm und leben hoch oben in den Bäumen. Ihr Fell ist meist graubraun oder rötlichbraun und verhältnismäßig lang. Die Unterarme sind dunkler, die Hände und Füße schwarz und der Bauch und die hintere Hälfte des Schwanzes sind weiß gefärbt. Markenzeichen der Kipunji ist das lange Haarbüschel auf ihrem Kopf und der verlängerte Backenbart. Ebenso einzigartig ist ihr lauter und tiefer Ruf, der einem Hornsignal ähnelt. Forscher beschreiben die Augenlieder der schüchternen Baumbewohner als ungewöhnlich, weisen sie doch eine ähnlich dunkle Färbung auf wie das Gesicht. Ihr dichtes Fell schützt sie vor der Kälte, welcher sie in ihrem Lebensraum auf etwa 2000 Meter ausgesetzt sind.

Völlig neue Affengattung

Die Entdeckung war deshalb so besonders, weil keine andere Gruppe von Tieren so gut erforscht ist wie die Affen. Zunächst hielten die Wissenschaftler die Affen für Verwandte von Mangaben und ordneten sie der Gattung Lophocebus zu. Erst später und nach einigen Untersuchungen erkannten sie, dass es sich um eine völlig neue Affengattung handelte. Zugleich war es das erste Mal seit mehr als 80 Jahren, dass Wissenschaftler eine neue Affengattung in Afrika entdeckten. Diese brauchte schließlich auch noch einen Namen. Als Namensgeber diente der Berg Rungwe, wo man die Affen zum ersten Mal beobachtete. So war die Gattung Rungwecebus und der wissenschaftliche Name Rungwecebus kipunji geboren.

Artenvielfalt schützen

Tierschützer wollten den in Rudeln und in Baumkronen lebenden Affen helfen. Denn neben ihren natürlichen Feinden (beispielsweise Adler und Leoparden) machten den scheuen Baumkünstlern auch die Menschen zu schaffen. Zum einen wurden die Wälder, in denen sie lebten, abgeholzt und zum anderen wurden die Affen wegen ihres Fleisches gejagt.

Wissenschaftler betonten, dass man die gefährdeten Tiere und ihren Lebensraum schützen muss. Sie schlugen vor, den Nationalpark der Udzungwa-Berge räumlich auszudehnen. Ihrer Auffassung nach sei das Udzungwa-Gebirge der wohl wichtigste Ort Afrikas für die Erhaltung der Primatenvielfalt.

Die Entdeckung erregte internationale Aufmerksamkeit, gewann politische Unterstützung und zog finanzielle Mittel an, so dass die WCS (Wildlife Conservation Society) mit Regierungs- und Gemeindepartnern ein ganzheitliches langfristiges Schutzprogramm aufbaute.

Das Programm funktionierte. Wie in einer Veröffentlichung im International Journal of Primatology vom Jahr 2022 zu lesen ist, ergab die jüngste Zählung, dass die Kipunji-Population im südlichen Hochland in den letzten 13 Jahren um 65 Prozent zunahm und ihr Verbreitungsgebiet um fast ein Fünftel erweiterte. Währenddessen gingen die Anzeichen menschlicher Störungen um 81 Prozent zurück. Die Gesamtpopulation des Kipunji wurde 2022 auf etwa 1970 Individuen geschätzt. Trotz der beachtlichen Zunahme, dank der intensiven Schutzbemühungen der WCS und ihrer Partner, wird die Art von der IUCN (International Union for Conservation of Nature) noch immer als gefährdet eingestuft. Es gilt also dranzubleiben und sich weiterhin für das Wohl der Tiere einzusetzen.

Mit Afromaxx in die Udzungwa-Berge

Fazit – die „Neuentdeckung“ der Kipunji-Affen zeigt, wie viel es noch über die abgeschiedenen Gegenden Tansanias und Afrika im Allgemeinen zu lernen gibt.

Beispielsweise, dass der Nationalpark jetzt sechs registrierte Primatenarten beherbergt. Darunter auch der Sanje Mangabe und der Rote Iringa-Stummelaffe, die es nirgendwo sonst auf der Welt gibt. Entdecken kann man auch Elefanten, mehr als 400 Vogelarten und zahlreiche ungewöhnliche Tiere, wie zum Beispiel das graugesichtige Rüsselhündchen.

Neben der Tierbeobachtung ist das Udzungwa-Gebirge auch ein Paradies für Wanderer. Denn der Nationalpark hat keine asphaltierten Straßen, ist nur zu Fuß erkundbar und bietet zahlreiche Rund- und Wanderwege. Neben den tierischen und botanischen Schönheiten offeriert der Park noch eine weitere landschaftliche Attraktion: den Sanje Wasserfall. Dieser stürzt sich, im dichten Regenwald gelegen, 170 Meter in das bewaldete Tal hinunter. Afromaxx bietet Ihnen eine geführte und unvergessliche Tour in das Gebirge, welches auch als gern als „Galapagosinseln Afrikas“ bezeichnet wird. Lassen Sie sich inspirieren und kontaktieren Sie uns. Wir erstellen Ihnen eine individuelle Reise, passend zu Ihren Vorstellungen.

Der Beitrag Seltene Kletterkünstler – die Kipunji-Affen erschien zuerst auf Afromaxx Reisen.


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